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Gesetz über den Verkehr mit Arzneimitteln Arzneimittelgesetz § 13 Herstellungserlaubnis (1) Wer - 1.
Arzneimittel im Sinne des § 2 Absatz 1 oder Absatz 2 Nummer 1, - 2.
Testsera oder Testantigene, - 3.
Wirkstoffe, die menschlicher, tierischer oder mikrobieller Herkunft sind oder die auf gentechnischem Wege hergestellt werden, oder - 4.
andere zur Arzneimittelherstellung bestimmte Stoffe menschlicher Herkunft
gewerbs- oder berufsmäßig herstellt, bedarf einer Erlaubnis der zuständigen Behörde. Das Gleiche gilt für juristische Personen, nicht rechtsfähige Vereine und Gesellschaften bürgerlichen Rechts, die Arzneimittel zum Zwecke der Abgabe an ihre Mitglieder herstellen. Satz 1 findet auf eine Prüfung, auf deren Grundlage die Freigabe des Arzneimittels für das Inverkehrbringen erklärt wird, entsprechende Anwendung. § 14 Absatz 4 bleibt unberührt. (1a) Absatz 1 findet keine Anwendung auf - 1.
Gewebe im Sinne von § 1a Nummer 4 des Transplantationsgesetzes, für die es einer Erlaubnis nach § 20b oder § 20c bedarf, - 2.
die Gewinnung und die Laboruntersuchung von autologem Blut zur Herstellung von biotechnologisch bearbeiteten Gewebeprodukten, für die es einer Erlaubnis nach § 20b bedarf, - 3.
Gewebezubereitungen, für die es einer Erlaubnis nach § 20c bedarf, - 4.
die Rekonstitution, soweit es sich nicht um Arzneimittel handelt, die zur klinischen Prüfung bestimmt sind.
(2) Einer Erlaubnis nach Absatz 1 bedarf nicht - 1.
der Inhaber einer Apotheke für die Herstellung von Arzneimitteln im Rahmen des üblichen Apothekenbetriebs, oder für die Rekonstitution oder das Abpacken einschließlich der Kennzeichnung von Arzneimitteln, die zur klinischen Prüfung bestimmt sind, sofern dies dem Prüfplan entspricht, - 2.
der Träger eines Krankenhauses, soweit er nach dem Gesetz über das Apothekenwesen Arzneimittel abgeben darf, oder für die Rekonstitution oder das Abpacken einschließlich der Kennzeichnung von Arzneimitteln, die zur klinischen Prüfung bestimmt sind, sofern dies dem Prüfplan entspricht, - 3.
der Tierarzt im Rahmen des Betriebes einer tierärztlichen Hausapotheke für - a)
das Umfüllen, Abpacken oder Kennzeichnen von Arzneimitteln in unveränderter Form, - b)
die Herstellung von Arzneimitteln, die ausschließlich für den Verkehr außerhalb der Apotheken freigegebene Stoffe oder Zubereitungen aus solchen Stoffen enthalten, - c)
die Herstellung von homöopathischen Arzneimitteln, die, soweit sie zur Anwendung bei Tieren bestimmt sind, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen, ausschließlich Wirkstoffe enthalten, die im Anhang der Verordnung (EU) Nr. 37/2010 als Stoffe aufgeführt sind, für die eine Festlegung von Höchstmengen nicht erforderlich ist, - d)
das Zubereiten von Arzneimitteln aus einem Fertigarzneimittel und arzneilich nicht wirksamen Bestandteilen, - e)
das Mischen von Fertigarzneimitteln für die Immobilisation von Zoo-, Wild- und Gehegetieren,
soweit diese Tätigkeiten für die von ihm behandelten Tiere erfolgen, - 4.
der Großhändler für - a)
das Umfüllen von flüssigem Sauerstoff in mobile Kleinbehältnisse für einzelne Patienten in Krankenhäusern oder bei Ärzten einschließlich der erforderlichen Kennzeichnung, - b)
das Umfüllen, Abpacken oder Kennzeichnen von sonstigen Arzneimitteln in unveränderter Form, soweit es sich nicht um Packungen handelt, die zur Abgabe an den Verbraucher bestimmt sind,
- 5.
der Einzelhändler, der die Sachkenntnis nach § 50 besitzt, für das Umfüllen, Abpacken oder Kennzeichnen von Arzneimitteln zur Abgabe in unveränderter Form unmittelbar an den Verbraucher, - 6.
der Hersteller von Wirkstoffen, die für die Herstellung von Arzneimitteln bestimmt sind, die nach einer im Homöopathischen Teil des Arzneibuches beschriebenen Verfahrenstechnik hergestellt werden.
(2a) Die Ausnahmen nach Absatz 2 gelten nicht für die Herstellung von Blutzubereitungen, Gewebezubereitungen, Sera, Impfstoffen, Allergenen, Testsera, Testantigenen, Arzneimitteln für neuartige Therapien, xenogenen und radioaktiven Arzneimitteln. Satz 1 findet keine Anwendung auf die in Absatz 2 Nummer 1 oder Nummer 2 genannten Einrichtungen, soweit es sich um - 1.
das patientenindividuelle Umfüllen in unveränderter Form, das Abpacken oder Kennzeichnen von im Geltungsbereich dieses Gesetzes zugelassenen Sera nicht menschlichen oder tierischen Ursprungs oder - 2.
die Rekonstitution oder das Umfüllen, das Abpacken oder Kennzeichnen von Arzneimitteln, die zur klinischen Prüfung bestimmt sind, sofern dies dem Prüfplan entspricht, oder - 3.
die Herstellung von Testallergenen
handelt. Tätigkeiten nach Satz 2 Nummer 1 und 3 sind der zuständigen Behörde anzuzeigen. (2b) Einer Erlaubnis nach Absatz 1 bedarf ferner nicht eine Person, die Arzt oder Zahnarzt ist oder sonst zur Ausübung der Heilkunde bei Menschen befugt ist, soweit die Arzneimittel unter ihrer unmittelbaren fachlichen Verantwortung zum Zwecke der persönlichen Anwendung bei einem bestimmten Patienten hergestellt werden. Satz 1 findet keine Anwendung auf - 1.
Arzneimittel für neuartige Therapien und xenogene Arzneimittel, - 2.
Arzneimittel, die zur klinischen Prüfung bestimmt sind, soweit es sich nicht nur um eine Rekonstitution handelt, sowie - 3.
Arzneimittel, die der Verschreibungspflicht nach § 48 unterliegen, sofern die Herstellung nach Satz 1 durch eine Person erfolgt, die nicht Arzt oder Zahnarzt ist.
(2c) Absatz 2b Satz 1 gilt für Tierärzte im Rahmen des Betriebes einer tierärztlichen Hausapotheke für die Anwendung bei von ihnen behandelten Tieren entsprechend. (3) Eine nach Absatz 1 für das Umfüllen von verflüssigten medizinischen Gasen in das Lieferbehältnis eines Tankfahrzeuges erteilte Erlaubnis umfasst auch das Umfüllen der verflüssigten medizinischen Gase in unveränderter Form aus dem Lieferbehältnis eines Tankfahrzeuges in Behältnisse, die bei einem Krankenhaus oder anderen Verbrauchern aufgestellt sind. (4) Die Entscheidung über die Erteilung der Erlaubnis trifft die zuständige Behörde des Landes, in dem die Betriebsstätte liegt oder liegen soll. Bei Blutzubereitungen, Gewebezubereitungen, Sera, Impfstoffen, Allergenen, Arzneimitteln für neuartige Therapien, xenogenen Arzneimitteln, gentechnisch hergestellten Arzneimitteln sowie Wirkstoffen und anderen zur Arzneimittelherstellung bestimmten Stoffen, die menschlicher, tierischer oder mikrobieller Herkunft sind oder die auf gentechnischem Wege hergestellt werden, ergeht die Entscheidung über die Erlaubnis im Benehmen mit der zuständigen Bundesoberbehörde. Fußnoten
§ 13: Neugefasst durch Bek. v. 12.12.2005 I 3394;
§ 13 Abs. 1: IdF d. Art. 1 Nr. 13 Buchst. a G v. 17.7.2009 I 1990 mWv 23.7.2009
§ 13 Abs. 1a: Eingef. durch Art. 1 Nr. 13 Buchst. b G v. 17.7.2009 I 1990 mWv 23.7.2009
§ 13 Abs. 2: Früherer Satz 1 jetzt einziger Text gem. Art. 1 Nr. 10 Buchst. a DBuchst. aa G v. 19.10.2012 I 2192 mWv 26.10.2012
§ 13 Abs. 2 Nr. 1 (früher Satz 1 Nr. 1): IdF d. Art. 1 Nr. 13 Buchst. c DBuchst. aa aaa G v. 17.7.2009 I 1990 mWv 23.7.2009
§ 13 Abs. 2 Nr. 2 (früher Satz 1 Nr. 2): IdF d. Art. 1 Nr. 13 Buchst. c DBuchst. aa bbb G v. 17.7.2009 I 1990 mWv 23.7.2009
§ 13 Abs. 2 Nr. 3 Buchst. c (früher Satz 1 Nr. 3 Buchst. c): IdF d. Art. 1 Nr. 4 G v. 25.5.2011 I 946 mWv 31.5.2011
§ 13 Abs. 2 Nr. 4 (früher Satz 1 Nr. 4): IdF d. Art. 1 Nr. 4 G v. 20.12.2016 I 3048 mWv 24.12.2016
§ 13 Abs. 2a Satz 1 (früher Abs. 2 Satz 2): IdF d. Art. 1 Nr. 13 Buchst. c DBuchst. bb G v. 17.7.2009 I 1990 mWv 23.7.2009; jetzt Abs. 2a Satz 1 gem. u. idF d. Art. 1 Nr. 10 Buchst. a DBuchst. aa G v. 19.10.2012 I 2192 mWv 26.10.2012 u. d. Art. 1 Nr. 4 G v. 7.8.2013 I 3108 mWv 13.8.2013
§ 13 Abs. 2a Satz 2 u. 3: Eingef. durch Art. 1 Nr. 10 Buchst. a DBuchst. bb G v. 19.10.2012 I 2192 mWv 26.10.2012
§ 13 Abs. 2b: Eingef. durch Art. 1 Nr. 13 Buchst. e G v. 17.7.2009 I 1990 mWv 23.7.2009
§ 13 Abs. 2b Satz 1: IdF d. Art. 11 Nr. 1 G v. 6.5.2019 I 646 mWv 11.5.2019
§ 13 Abs. 2b Satz 2 Nr. 1: IdF d. Art. 1 Nr. 10 Buchst. b G v. 19.10.2012 I 2192 mWv 26.10.2012 u. d. Art. 1 Nr. 4 Buchst. a G v. 9.8.2019 I 1202 mWv 16.8.2019
§ 13 Abs. 2b Satz 2 Nr. 2: IdF d. Art. 1 Nr. 4 Buchst. b G v. 9.8.2019 I 1202 mWv 16.8.2019
§ 13 Abs. 2b Satz 2 Nr. 3: Eingef. durch Art. 1 Nr. 4 Buchst. c G v. 9.8.2019 I 1202 mWv 16.8.2019
§ 13 Abs. 2c: Eingef. durch Art. 1 Nr. 13 Buchst. e G v. 17.7.2009 I 1990 mWv 23.7.2009
§ 13 Abs. 2b Satz 2 Nr. 1: IdF d. Art. 1 Nr. 10 Buchst. b G v. 19.10.2012 I 2192 mWv 26.10.2012
§ 13 Abs. 4 Satz 2: IdF d. Art. 2 Nr. 6 Buchst. b G v. 20.7.2007 I 1574 mWv 1.8.2007 u. d. Art. 1 Nr. 13 Buchst. f G v. 17.7.2009 I 1990 mWv 23.7.2009
Weitere Fassungen dieser Norm
§ 13 AMG, vom 09.08.2019, gültig ab zukünftig§ 13 AMG, vom 06.05.2019, gültig ab 11.05.2019 bis 15.08.2019§ 13 AMG, vom 06.05.2019, gültig ab keine Angaben verfügbar bis (gegenstandslos)§ 13 AMG, vom 20.12.2016, gültig ab 24.12.2016 bis 10.05.2019§ 13 AMG, vom 20.12.2016, gültig ab keine Angaben verfügbar bis (gegenstandslos)§ 13 AMG, vom 07.08.2013, gültig ab 13.08.2013 bis 23.12.2016§ 13 AMG, vom 19.10.2012, gültig ab 26.10.2012 bis 12.08.2013§ 13 AMG, vom 25.05.2011, gültig ab 31.05.2011 bis 25.10.2012§ 13 AMG, vom 17.07.2009, gültig ab 23.07.2009 bis 30.05.2011§ 13 AMG, vom 20.07.2007, gültig ab 01.08.2007 bis 22.07.2009§ 13 AMG, vom 12.12.2005, gültig ab 01.12.2005 bis 31.07.2007§ 13 AMG, vom 29.08.2005, gültig ab 06.09.2005 bis 30.11.2005§ 13 AMG, vom 30.07.2004, gültig ab 06.08.2004 bis 05.09.2005§ 13 AMG, vom 21.08.2002, gültig ab 01.11.2002 bis 05.08.2004§ 13 AMG, vom 07.09.1998, gültig ab 11.09.1998 bis (gegenstandslos)§ 13 AMG, vom 11.12.1998, gültig ab 11.09.1998 bis 31.10.2002§ 13 AMG, vom 02.08.1994, gültig ab 01.01.1995 bis (gegenstandslos)§ 13 AMG, vom 09.08.1994, gültig ab 01.01.1995 bis (gegenstandslos)§ 13 AMG, vom 19.10.1994, gültig ab 01.01.1995 bis 10.09.1998§ 13 AMG, vom 09.08.1994, gültig ab 17.08.1994 bis (gegenstandslos)§ 13 AMG, vom 19.10.1994, gültig ab 17.08.1994 bis 31.12.1994§ 13 AMG, vom 24.02.1983, gültig ab 02.03.1983 bis 16.08.1994 § 13 AMG wird von folgenden Dokumenten zitiert
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