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Einkommensteuer-Durchführungsverordnung § 65 Nachweis der Behinderung und des Pflegegrads (1) Den Nachweis einer Behinderung hat der Steuerpflichtige zu erbringen: - 1.
bei einer Behinderung, deren Grad auf mindestens 50 festgestellt ist, durch Vorlage eines Ausweises nach dem Neunten Buch Sozialgesetzbuch oder eines Bescheides der nach § 152 Absatz 1 des Neunten Buches Sozialgesetzbuch zuständigen Behörde, - 2.
bei einer Behinderung, deren Grad auf weniger als 50, aber mindestens 20 festgestellt ist, durch Vorlage einer Bescheinigung oder eines Bescheides der nach § 152 Absatz 1 des Neunten Buches Sozialgesetzbuch zuständigen Behörde.
(2) 1Die gesundheitlichen Merkmale „blind“ und „hilflos“ hat der Steuerpflichtige durch einen Ausweis nach dem Neunten Buch Sozialgesetzbuch, der mit den Merkzeichen „BI“ oder „H“ gekennzeichnet ist, oder durch einen Bescheid der nach § 152 Absatz 1 des Neunten Buches Sozialgesetzbuch zuständigen Behörde, der die entsprechenden Feststellungen enthält, nachzuweisen. 2Dem Merkzeichen „H“ steht die Einstufung als pflegebedürftige Person mit schwersten Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten in die Pflegegrade 4 oder 5 nach dem Elften Buch Sozialgesetzbuch, dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch oder diesen entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen gleich. (2a) Den Nachweis der Einstufung in einen Pflegegrad nach dem Elften Buch Sozialgesetzbuch, dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch oder diesen entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen hat der Steuerpflichtige durch Vorlage des entsprechenden Bescheides nachzuweisen. (3) 1Die Gewährung des Behinderten-Pauschbetrags setzt voraus, dass der Antragsteller Inhaber gültiger Unterlagen nach den Absätzen 1 und 2 ist.2Bei erstmaliger Geltendmachung des Pauschbetrags oder bei Änderung der Verhältnisse hat der Steuerpflichtige die Unterlagen nach den Absätzen 1 und 2 zusammen mit seiner Steuererklärung oder seinem Antrag auf Lohnsteuerermäßigung, ansonsten auf Anforderung des Finanzamts vorzulegen. (3a) 1Die Gewährung des Behinderten-Pauschbetrags setzt voraus, dass die für die Feststellung einer Behinderung zuständige Stelle als mitteilungspflichtige Stelle ihre Feststellungen zur Behinderung nach den Absätzen 1 und 2 nach Maßgabe des § 93c der Abgabenordnung an die für die Besteuerung des Antragstellers zuständige Finanzbehörde übermittelt hat. 2Die nach Satz 1 mitteilungspflichtige Stelle hat ihre Feststellungen auf schriftlichen oder elektronischen Antrag derjenigen Person, die diese Feststellungen begehrt, an die nach Satz 1 zuständige Finanzbehörde zu übermitteln. 3Die Person hat der mitteilungspflichtigen Stelle zu diesem Zweck ihre Identifikationsnummer ( § 139b der Abgabenordnung) mitzuteilen. 4Neben den nach § 93c Absatz 1 der Abgabenordnung zu übermittelnden Daten sind zusätzlich folgende Daten zu übermitteln: - 1.
der Grad der Behinderung, - 2.
die Feststellung weiterer gesundheitlicher Merkmale (Merkzeichen): - a)
G (erheblich gehbehindert), - b)
aG (außergewöhnlich gehbehindert), - c)
B (ständige Begleitung notwendig), - d)
H (hilflos), - e)
Bl (blind), - f)
Gl (gehörlos),
- 3.
die Feststellung, dass die Behinderung zu einer dauernden Einbuße der körperlichen Beweglichkeit geführt hat, - 4.
die Feststellung, dass die Behinderung auf einer typischen Berufskrankheit beruht, - 5.
die Einstufung als pflegebedürftige Person mit schwersten Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten in den Pflegegraden 4 oder 5, - 6.
die Dauer der Gültigkeit der Feststellung. 5Die mitteilungspflichtige Stelle hat jede Änderung der Feststellungen nach Satz 4 abweichend von § 93c Absatz 1 Nummer 1 der Abgabenordnung unverzüglich zu übermitteln. 6§ 72a Absatz 4, § 93c Absatz 1 Nummer 3 und Absatz 4 sowie § 203a der Abgabenordnung finden keine Anwendung. (4) 1Ist der Mensch mit Behinderungen verstorben und kann sein Rechtsnachfolger die Unterlagen nach den Absätzen 1 und 2 nicht vorlegen, so genügt zum Nachweis eine gutachtliche Stellungnahme der nach § 152 Absatz 1 des Neunten Buches Sozialgesetzbuch zuständigen Behörde. 2Diese Stellungnahme hat die Finanzbehörde einzuholen. Fußnoten
(+++ § 65: Zur Anwendung vgl. §§ 64, 84 +++)
§ 65 Überschrift: IdF d. Art. 2 Nr. 3 Buchst. a G v. 9.12.2020 I 2770 mWv 1.1.2021
§ 65 Abs. 1 Nr. 1: IdF d. Art. 30 Nr. 1 G v. 19.6.2001 I 1046 mWv 1.7.2001, d. Art. 1 Nr. 6 Buchst. a DBuchst. aa V v. 17.11.2010 I 1544 mWv 23.11.2010 u. d. Art. 19 Abs. 14 G v. 23.12.2016 I 3234 mWv 1.1.2018
§ 65 Abs. 1 Nr. 2: IdF d. Art. 2 Nr. 3 Buchst. b G v. 9.12.2020 I 2770 mWv 1.1.2021
§ 65 Abs. 2 Satz 1: IdF d. Art. 30 Nr. 1 G v. 19.6.2001 I 1046 mWv 1.7.2001, d. Art. 1 Nr. 6 Buchst. b V v. 17.11.2010 I 1544 mWv 23.11.2010 u. d. Art. 19 Abs. 14 G v. 23.12.2016 I 3234 mWv 1.1.2018
§ 65 Abs. 2 Satz 2: IdF d. Art. 2 Nr. 3 Buchst. c G v. 9.12.2020 I 2770 mWv 1.1.2021
§ 65 Abs. 2a: Eingef. durch Art. 2 Nr. 3 Buchst. d G v. 9.12.2020 I 2770 mWv 1.1.2021
§ 65 Abs. 3 u. 3a: Früher Abs. 3 gem. u. idF d. Art. 5 Nr. 3 G v. 18.7.2016 I 1679 mWv 1.1.2017
§ 65 Abs. 3a Satz 4 Nr. 5: Art. 2 Nr. 3 Buchst. e G v. 9.12.2020 I 2770 mWv 1.1.2021
§ 65 Abs. 4 Satz 1: IdF d. Art. 30 Nr. 3 G v. 19.6.2001 I 1046 mWv 1.7.2001, d. Art. 1 Nr. 6 Buchst. c V v. 17.11.2010 I 1544 mWv 23.11.2010, d. Art. 19 Abs. 14 G v. 23.12.2016 I 3234 mWv 1.1.2018 u. d. Art. 2 Nr. 3 Buchst. f G v. 9.12.2020 I 2770 mWv 1.1.2021
Weitere Fassungen dieser Norm
§ 65 EStDV 1955, vom 23.12.2016, gültig ab 01.01.2018 bis 31.12.2020§ 65 EStDV 1955, vom 18.07.2016, gültig ab 01.01.2017 bis 31.12.2017§ 65 EStDV 1955, vom 17.11.2010, gültig ab 23.11.2010 bis 31.12.2016§ 65 EStDV 1955, vom 27.12.2003, gültig ab 01.01.2005 bis 22.11.2010§ 65 EStDV 1955, vom 19.06.2001, gültig ab 01.07.2001 bis 31.12.2004§ 65 EStDV 1955, vom 10.05.2000, gültig ab 01.01.2000 bis 30.06.2001§ 65 EStDV 1955, vom 18.06.1997, gültig ab 03.07.1997 bis 31.12.1999§ 65 EStDV 1955, vom 20.12.1996, gültig ab 28.12.1996 bis 02.07.1997§ 65 EStDV 1955, vom 11.10.1995, gültig ab 21.10.1995 bis 27.12.1996§ 65 EStDV 1955, vom 28.07.1992, gültig ab 04.08.1992 bis 20.10.1995§ 65 EStDV 1955, vom 23.06.1992, gültig ab 01.07.1992 bis 03.08.1992§ 65 EStDV 1955, vom 24.07.1986, gültig ab 01.01.1986 bis 30.06.1992§ 65 EStDV 1955, vom 22.06.1982, gültig ab 27.06.1982 bis (gegenstandslos)§ 65 EStDV 1955, vom 23.06.1982, gültig ab 27.06.1982 bis 31.12.1985§ 65 EStDV 1955, vom 24.09.1980, gültig ab 24.07.1980 bis 26.06.1982 § 65 EStDV 1955 wird von folgenden Dokumenten zitiert
Verwaltungsvorschriften des Bundes / von Bundesverbänden Dieses Gesetz wurde von 10 Normen geändert
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