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Gerichtsverfassungsgesetz § 71 [Sachliche Zuständigkeit in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten in 1. Instanz] (1) Vor die Zivilkammern, einschließlich der Kammern für Handelssachen, gehören alle bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten, die nicht den Amtsgerichten zugewiesen sind. (2) Die Landgerichte sind ohne Rücksicht auf den Wert des Streitgegenstandes ausschließlich zuständig - 1.
für die Ansprüche, die auf Grund der Beamtengesetze gegen den Fiskus erhoben werden; - 2.
für die Ansprüche gegen Richter und Beamte wegen Überschreitung ihrer amtlichen Befugnisse oder wegen pflichtwidriger Unterlassung von Amtshandlungen; - 3.
für Ansprüche, die auf eine falsche, irreführende oder unterlassene öffentliche Kapitalmarktinformation, auf die Verwendung einer falschen oder irreführenden öffentlichen Kapitalmarktinformation oder auf die Unterlassung der gebotenen Aufklärung darüber, dass eine öffentliche Kapitalmarktinformation falsch oder irreführend ist, gestützt werden; - 4.
für Verfahren nach - a)
(weggefallen) - b)
den § § 98, 99, 132, 142, 145, 258, 260, 293c und 315 des Aktiengesetzes, - c)
§ 26 des SE-Ausführungsgesetzes, - d)
§ 10 des Umwandlungsgesetzes, - e)
dem Spruchverfahrensgesetz, - f)
den § § 39a und 39b des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes;
- 5.
in Streitigkeiten - a)
über das Anordnungsrecht des Bestellers gemäß § 650b des Bürgerlichen Gesetzbuchs, - b)
über die Höhe des Vergütungsanspruchs infolge einer Anordnung des Bestellers (§ 650c des Bürgerlichen Gesetzbuchs);
- 6.
für Ansprüche aus dem Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz.
(3) Der Landesgesetzgebung bleibt überlassen, Ansprüche gegen den Staat oder eine Körperschaft des öffentlichen Rechts wegen Verfügungen der Verwaltungsbehörden sowie Ansprüche wegen öffentlicher Abgaben ohne Rücksicht auf den Wert des Streitgegenstandes den Landgerichten ausschließlich zuzuweisen. (4) Die Landesregierungen werden ermächtigt, durch Rechtsverordnung die Entscheidungen in Verfahren nach Absatz 2 Nummer 4 Buchstabe a bis e und Nummer 5 einem Landgericht für die Bezirke mehrerer Landgerichte zu übertragen. In Verfahren nach Absatz 2 Nummer 4 Buchstabe a bis e darf die Übertragung nur erfolgen, wenn dies der Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung dient. Die Landesregierungen können die Ermächtigung auf die Landesjustizverwaltungen übertragen. Fußnoten
§ 71 Abs. 2: Änd. durch G v. 26.6.1981 I 553 gem. BVerfGE v. 19.10.1982 I 1493 mit Art. 70 GG unvereinbar und daher nichtig
§ 71 Abs. 2 Nr. 2: IdF d. Art. 3 Nr. 1 G v. 16.8.2005 I 2437 mWv 1.11.2005 bis 31.10.2010; Befristung nach Änderung d. Art. 9 Abs. 2 G v. 16.8.2005 I 2437, 3095 durch Art. 12 G v. 22.12.2006 I 3416 mWv 31.12.2006 gegenstandslos
§ 71 Abs. 2 Nr. 3: IdF d. Art. 3 G v. 19.10.2012 I 2182 mWv 1.11.2012
§ 71 Abs. 2 Nr. 4: Eingef. durch Art. 22 Nr. 11 Buchst. a G v. 17.12.2008 I 2586 mWv 1.9.2009; idF d. Art. 5 Nr. 1 Buchst. a DBuchst. aa G v. 28.4.2017 I 969 mWv 1.1.2018
§ 71 Abs. 2 Nr. 4 Buchst. a: Aufgeh. durch Art. 8 Abs. 2 G v. 17.7.2015 I 1245 mWv 23.7.2015
§ 71 Abs. 2 Nr. 5: Eingef. durch Art. 5 Nr. 1 Buchst. a DBuchst. bb G v. 28.4.2017 I 969 mWv 1.1.2018
§ 71 Abs. 2 Nr. 5 Buchst. b: IdF d. Art. 2 Nr. 2 Buchst. a G v. 22.12.2020 I 3256 mWv 1.1.2021
§ 71 Abs. 2 Nr. 6: Eingef. durch Art. 2 Nr. 2 Buchst. b G v. 22.12.2020 I 3256 mWv 1.1.2021
§ 71 Abs. 4: IdF d. Art. 5 Nr. 1 Buchst. b G v. 28.4.2017 I 969 mWv 1.1.2018
Weitere Fassungen dieser Norm
§ 71 GVG, vom 28.04.2017, gültig ab 01.01.2018 bis 31.12.2020§ 71 GVG, vom 17.07.2015, gültig ab 23.07.2015 bis 31.12.2017§ 71 GVG, vom 19.10.2012, gültig ab 01.11.2012 bis 22.07.2015§ 71 GVG, vom 16.08.2005, gültig ab 01.11.2010 bis (gegenstandslos)§ 71 GVG, vom 17.12.2008, gültig ab 01.09.2009 bis 31.10.2012§ 71 GVG, vom 16.08.2005, gültig ab 01.11.2005 bis 31.08.2009§ 71 GVG, vom 26.06.1981, gültig ab 01.01.1982 bis (gegenstandslos)§ 71 GVG, vom 09.05.1975, gültig ab 01.01.1975 bis 31.10.2005 § 71 GVG wird von folgenden Dokumenten zitiert
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