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Sozialgerichtsgesetz § 85 [Abhilfe; Widerspruchsbescheid] (1) Wird der Widerspruch für begründet erachtet, so ist ihm abzuhelfen. (2) Wird dem Widerspruch nicht abgeholfen, so erläßt den Widerspruchsbescheid - 1.
die nächsthöhere Behörde oder, wenn diese eine oberste Bundes- oder eine oberste Landesbehörde ist, die Behörde, die den Verwaltungsakt erlassen hat, - 2.
in Angelegenheiten der Sozialversicherung die von der Vertreterversammlung bestimmte Stelle, - 3.
in Angelegenheiten der Bundesagentur für Arbeit mit Ausnahme der Angelegenheiten nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch die von dem Vorstand bestimmte Stelle, - 4.
in Angelegenheiten der kommunalen Selbstverwaltung die Selbstverwaltungsbehörde, soweit nicht durch Gesetz anderes bestimmt wird.
Abweichend von Satz 1 Nr. 1 ist in Angelegenheiten nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch und, soweit Landesrecht nichts Abweichendes vorsieht, in Angelegenheiten nach dem Vierten Kapitel des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch der zuständige Träger, der den dem Widerspruch zugrunde liegenden Verwaltungsakt erlassen hat, auch für die Entscheidung über den Widerspruch zuständig; § 44b Abs. 1 Satz 3 des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch bleibt unberührt. Vorschriften, nach denen im Vorverfahren Ausschüsse oder Beiräte an die Stelle einer Behörde treten, bleiben unberührt. Die Ausschüsse oder Beiräte können abweichend von Satz 1 Nr. 1 auch bei der Behörde gebildet werden, die den Verwaltungsakt erlassen hat. (3) Der Widerspruchsbescheid ist schriftlich zu erlassen, zu begründen und den Beteiligten bekanntzugeben. Nimmt die Behörde eine Zustellung vor, gelten die § § 2 bis 10 des Verwaltungszustellungsgesetzes. § 5 Abs. 4 des Verwaltungszustellungsgesetzes und § 178 Abs. 1 Nr. 2 der Zivilprozessordnung sind auf die nach § 73 Abs. 2 Satz 2 Nr. 3 bis 9 als Bevollmächtigte zugelassenen Personen entsprechend anzuwenden. Die Beteiligten sind hierbei über die Zulässigkeit der Klage, die einzuhaltende Frist und den Sitz des zuständigen Gerichts zu belehren. (4) Über ruhend gestellte Widersprüche kann durch eine öffentlich bekannt gegebene Allgemeinverfügung entschieden werden, wenn die den angefochtenen Verwaltungsakten zugrunde liegende Gesetzeslage durch eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts bestätigt wurde, Widerspruchsbescheide gegenüber einer Vielzahl von Widerspruchsführern zur gleichen Zeit ergehen müssen und durch sie die Rechtsstellung der Betroffenen ausschließlich nach einem für alle identischen Maßstab verändert wird. Die öffentliche Bekanntgabe erfolgt durch Veröffentlichung der Entscheidung über den Internetauftritt der Behörde, im Bundesanzeiger und in mindestens drei überregional erscheinenden Tageszeitungen. Auf die öffentliche Bekanntgabe, den Ort ihrer Bekanntgabe sowie die Klagefrist des § 87 Abs. 1 Satz 3 ist bereits in der Ruhensmitteilung hinzuweisen. Fußnoten
§ 85 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 (früher Abs. 2 Nr. 3): IdF d. Art. 42 G v. 23.12.2003 I 2848 mWv 1.1.2004, d. Art. 1 Nr. 14 Buchst. a G v. 9.12.2004 I 3302 mWv 1.1.2005 u. d. Art. 4 G v. 22.12.2005 I 3676 mWv 31.12.2005
§ 85 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4: Eingef. durch Art. 1 Nr. 14 Buchst. b G v. 9.12.2004 I 3302 mWv 1.1.2005
§ 85 Abs. 2 Satz 2: Eingef. durch Art. 1 Nr. 14 Buchst. c G v. 9.12.2004 I 3302 mWv 1.1.2005; idF d. Art. 2 Abs. 4 G v. 3.8.2010 I 1112 mWv 1.1.2011 u. d. Art. 2 G v. 20.12.2012 I 2783 mWv 1.1.2013
§ 85 Abs. 2 Satz 3: Eingef. durch Art. 1 Nr. 14 Buchst. c G v. 9.12.2004 I 3302 mWv 1.1.2005
§ 85 Abs. 2 Satz 4: Eingef. durch Art. 1 Nr. 14 Buchst. c G v. 9.12.2004 I 3302 mWv 1.1.2005
§ 85 Abs. 3 Satz 1: IdF d. Art. 1 Nr. 2 G v. 30.3.1998 I 638 mWv 1.6.1998
§ 85 Abs. 3 Satz 2: Eingef. durch Art. 2 Abs. 17 Nr. 2 G v. 25.6.2001 I 1206 mWv 1.7.2002; idF d. Art. 2 Abs. 4 Nr. 2 Buchst. a G v. 12.8.2005 I 2354 mWv 1.2.2006
§ 85 Abs. 3 Satz 3: Eingef. durch Art. 2 Abs. 4 Nr. 2 Buchst. b G v. 12.8.2005 I 2354 mWv 1.2.2006; idF d. Art. 12 Nr. 5 G v. 12.12.2007 I 2840 mWv 1.7.2008
§ 85 Abs. 3 Satz 4: Früherer Satz 2 wurde Satz 3 gem. Art. 2 Abs. 17 Nr. 2 G v. 25.6.2001 I 1206 mWv 1.7.2002; jetzt Satz 4 gem. Art. 2 Abs. 4 Nr. 2 Buchst. b G v. 12.8.2005 I 2354 mWv 1.2.2006
§ 85 Abs. 4: Eingef. durch Art. 1 Nr. 13 G v. 26.3.2008 I 444 mWv 1.4.2008
§ 85 Abs. 4 Satz 2: IdF d. Art. 2 Abs. 33 G v. 22.12.2011 I 3044 mWv 1.4.2012
Weitere Fassungen dieser Norm
§ 85 SGG, vom 22.12.2011, gültig ab 01.04.2012 bis 31.12.2012§ 85 SGG, vom 03.08.2010, gültig ab 01.01.2011 bis 31.03.2012§ 85 SGG, vom 12.12.2007, gültig ab 01.07.2008 bis (gegenstandslos)§ 85 SGG, vom 26.03.2008, gültig ab 01.07.2008 bis 31.12.2010§ 85 SGG, vom 26.03.2008, gültig ab 01.04.2008 bis 30.06.2008§ 85 SGG, vom 12.08.2005, gültig ab 01.02.2006 bis (gegenstandslos)§ 85 SGG, vom 22.12.2005, gültig ab 01.02.2006 bis 31.03.2008§ 85 SGG, vom 22.12.2005, gültig ab 31.12.2005 bis 31.01.2006§ 85 SGG, vom 09.12.2004, gültig ab 01.01.2005 bis 30.12.2005§ 85 SGG, vom 23.12.2003, gültig ab 01.01.2004 bis 31.12.2004§ 85 SGG, vom 25.06.2001, gültig ab 01.07.2002 bis 31.12.2003§ 85 SGG, vom 30.03.1998, gültig ab 01.06.1998 bis 30.06.2002§ 85 SGG, vom 11.01.1993, gültig ab 01.03.1993 bis 31.05.1998§ 85 SGG, vom 23.09.1975, gültig ab 01.01.1975 bis 28.02.1993 § 85 SGG wird von folgenden Dokumenten zitiert
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