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Gesetz über die Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge Bundesvertriebenengesetz § 27 Anspruch (1) Der Aufnahmebescheid wird auf Antrag Personen mit Wohnsitz in den Aussiedlungsgebieten erteilt, die nach Begründung des ständigen Aufenthalts im Geltungsbereich des Gesetzes die Voraussetzungen als Spätaussiedler erfüllen (Bezugspersonen). Abweichend hiervon kann Personen, die sich ohne Aufnahmebescheid im Geltungsbereich des Gesetzes aufhalten, ein Aufnahmebescheid erteilt oder es kann die Eintragung nach Absatz 2 Satz 1 nachgeholt werden, wenn die Versagung eine besondere Härte bedeuten würde und die sonstigen Voraussetzungen vorliegen. Der Wohnsitz im Aussiedlungsgebiet gilt als fortbestehend, wenn ein Antrag nach Satz 2 abgelehnt wurde und der Antragsteller für den Folgeantrag nach Satz 1 erneut Wohnsitz in den Aussiedlungsgebieten begründet hat. (2) Der im Aussiedlungsgebiet lebende Ehegatte, sofern die Ehe seit mindestens drei Jahren besteht, oder der im Aussiedlungsgebiet lebende Abkömmling werden zum Zweck der gemeinsamen Aussiedlung in den Aufnahmebescheid der Bezugsperson einbezogen, wenn in ihrer Person kein Ausschlussgrund im Sinne des § 5 vorliegt und die Bezugsperson die Einbeziehung ausdrücklich beantragt; Ehegatten und volljährige Abkömmlinge müssen auch Grundkenntnisse der deutschen Sprache besitzen. Die Einbeziehung wird nachgeholt, wenn ein Abkömmling einer Bezugsperson nicht mehr im Aussiedlungsgebiet, sondern während des Aussiedlungsvorganges und vor Ausstellung der Bescheinigung nach § 15 Absatz 1 geboren wird. Abweichend von Satz 1 kann der im Aussiedlungsgebiet verbliebene Ehegatte oder Abkömmling eines Spätaussiedlers, der seinen ständigen Aufenthalt im Geltungsbereich des Gesetzes hat, nachträglich nach Satz 1 in den Aufnahmebescheid des Spätaussiedlers einbezogen werden, wenn die sonstigen Voraussetzungen vorliegen. Die Einbeziehung von minderjährigen Abkömmlingen in den Aufnahmebescheid ist nur gemeinsam mit der Einbeziehung der Eltern oder des sorgeberechtigten Elternteils zulässig. Ein Ehegatte oder volljähriger Abkömmling wird abweichend von Satz 1 einbezogen, wenn er wegen einer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder wegen einer Behinderung im Sinne des § 2 Absatz 1 Satz 1 des Neunten Buches Sozialgesetzbuch keine Grundkenntnisse der deutschen Sprache besitzen kann. Die Einbeziehung in den Aufnahmebescheid wird insbesondere dann unwirksam, wenn die Ehe aufgelöst wird, bevor beide Ehegatten die Aussiedlungsgebiete verlassen haben, oder die Bezugsperson verstirbt, bevor die einbezogenen Personen Aufnahme im Sinne von § 4 Absatz 3 Satz 2 gefunden haben. (3) Der Antrag auf Wiederaufgreifen eines unanfechtbar abgeschlossenen Verfahrens auf Erteilung eines Aufnahmebescheides oder auf Einbeziehung ist nicht an eine Frist gebunden. § 8 Absatz 2 und § 9 Absatz 4 Satz 2 gelten für Familienangehörige der nach Absatz 2 Satz 3 nachträglich einbezogenen Personen entsprechend. (4) Für jedes Kalenderjahr dürfen so viele Aufnahmebescheide erteilt werden, dass die Zahl der aufzunehmenden Spätaussiedler, Ehegatten und Abkömmlinge die Zahl der vom Bundesverwaltungsamt im Jahre 1998 verteilten Personen im Sinne der § § 4, 7 nicht überschreitet. Das Bundesverwaltungsamt kann hiervon um bis zu 10 vom Hundert nach oben oder unten abweichen. Fußnoten
§ 27: Neugefasst durch Bek. v. 10.8.2007 I 1902
§ 27 Abs. 1 Satz 1: IdF d. Art. 1 Nr. 2 Buchst. a DBuchst. aa G v. 6.9.2013 I 3554 mWv 14.9.2013
§ 27 Abs. 1 Satz 2 u. 3: IdF d. Art. 1 Nr. 2 Buchst. a DBuchst. bb G v. 6.9.2013 I 3554 mWv 14.9.2013
§ 27 Abs. 1 Satz 4, 5 u. 6: Aufgeh. durch Art. 1 Nr. 2 Buchst. a DBuchst. cc G v. 6.9.2013 I 3554 mWv 14.9.2013
§ 27 Abs. 2 Satz 1: IdF d. Art. 1 Nr. 2 Buchst. b DBuchst. aa G v. 6.9.2013 I 3554 mWv 14.9.2013
§ 27 Abs. 2 Satz 2: IdF d. Art. 1 Nr. 2 Buchst. b DBuchst. bb G v. 6.9.2013 I 3554 mWv 14.9.2013
§ 27 Abs. 2 Satz 3, 4, 5 u. 6: Eingef. durch Art. 1 Nr. 2 Buchst. b DBuchst. cc G v. 6.9.2013 I 3554 mWv 14.9.2013
§ 27 Abs. 3: Eingef. durch Art. 1 Nr. 2 G v. 4.12.2011 I 2426 mWv 9.12.2011
§ 27 Abs. 3 Satz 1: IdF d. Art. 1 Nr. 2 Buchst. c DBuchst. aa G v. 6.9.2013 I 3554 mWv 14.9.2013
§ 27 Abs. 3 Satz 2: IdF d. Art. 1 Nr. 2 Buchst. c DBuchst. bb G v. 6.9.2013 I 3554 mWv 14.9.2013
§ 27 Abs. 3 Satz 3 u. 4: Aufgeh. durch Art. 1 Nr. 2 Buchst. c DBuchst. cc G v. 6.9.2013 I 3554 mWv 14.9.2013
§ 27 Abs. 4: Früher Abs. 3 gem. Art. 1 Nr. 3 G v. 4.12.2011 I 2426 mWv 9.12.2011
Weitere Fassungen dieser Norm
§ 27 BVFG, vom 04.12.2011, gültig ab 09.12.2011 bis 13.09.2013§ 27 BVFG, vom 16.05.2007, gültig ab 24.05.2007 bis (gegenstandslos)§ 27 BVFG, vom 10.08.2007, gültig ab 24.05.2007 bis 08.12.2011§ 27 BVFG, vom 30.07.2004, gültig ab 01.01.2005 bis 23.05.2007§ 27 BVFG, vom 20.06.2002, gültig ab 01.01.2003 bis (gegenstandslos)§ 27 BVFG, vom 22.12.1999, gültig ab 01.01.2000 bis 31.12.2004§ 27 BVFG, vom 02.06.1993, gültig ab 02.01.1993 bis 31.12.1999§ 27 BVFG, vom 21.12.1992, gültig ab 01.01.1993 bis 01.01.1993§ 27 BVFG, vom 28.06.1990, gültig ab 01.07.1990 bis 31.12.1992§ 27 BVFG, vom 03.09.1971, gültig ab 03.09.1971 bis 30.06.1990 § 27 BVFG wird von folgenden Dokumenten zitiert
Dieses Gesetz wurde von 8 Normen geändert
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