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Verordnung über die Zulassung von Personen zum Straßenverkehr Fahrerlaubnis-Verordnung § 28 Anerkennung von Fahrerlaubnissen aus Mitgliedstaaten der Europäischen Union oder einem anderen Vertragsstaat des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum (1) Inhaber einer gültigen EU- oder EWR-Fahrerlaubnis, die ihren ordentlichen Wohnsitz im Sinne des § 7 Absatz 1 oder 2 in der Bundesrepublik Deutschland haben, dürfen – vorbehaltlich der Einschränkungen nach den Absätzen 2 bis 4 – im Umfang ihrer Berechtigung Kraftfahrzeuge im Inland führen. Auflagen zur ausländischen Fahrerlaubnis sind auch im Inland zu beachten. Auf die Fahrerlaubnisse finden die Vorschriften dieser Verordnung Anwendung, soweit nichts anderes bestimmt ist. (2) Der Umfang der Berechtigung der jeweiligen Fahrerlaubnisklassen ergibt sich aus dem Beschluss (EU) 2016/1945 der Kommission vom 14. Oktober 2016 über Äquivalenzen zwischen Führerscheinklassen (ABl. L 302 vom 9.11.2016, S. 62). Die Berechtigung nach Absatz 1 gilt nicht für Fahrerlaubnisklassen, für die die Entscheidung der Kommission keine entsprechenden Klassen ausweist. Für die Berechtigung zum Führen von Fahrzeugen der Klassen L und T gilt § 6 Absatz 3 entsprechend. (3) Die Vorschriften über die Geltungsdauer von Fahrerlaubnissen der Klassen C, C1, CE, C1E, D, D1, DE und D1E in § 23 Absatz 1 gelten auch für die entsprechenden EU- und EWR-Fahrerlaubnisse. Grundlage für die Berechnung der Geltungsdauer ist das Datum der Erteilung der ausländischen Fahrerlaubnis. Wäre danach eine solche Fahrerlaubnis ab dem Zeitpunkt der Verlegung des ordentlichen Wohnsitzes in die Bundesrepublik Deutschland nicht mehr gültig, weil seit der Erteilung mehr als fünf Jahre verstrichen sind, besteht die Berechtigung nach Absatz 1 Satz 1 noch sechs Monate, gerechnet von der Begründung des ordentlichen Wohnsitzes im Inland an. Für die Erteilung einer deutschen Fahrerlaubnis ist § 30 in Verbindung mit § 24 Absatz 1 entsprechend anzuwenden. (4) Die Berechtigung nach Absatz 1 gilt nicht für Inhaber einer EU- oder EWR-Fahrerlaubnis, - 1.
die lediglich im Besitz eines Lernführerscheins oder eines anderen vorläufig ausgestellten Führerscheins sind, - 2.
die ausweislich des Führerscheins oder vom Ausstellungsmitgliedstaat herrührender unbestreitbarer Informationen zum Zeitpunkt der Erteilung ihren ordentlichen Wohnsitz im Inland hatten, es sei denn, dass sie als Studierende oder Schüler im Sinne des § 7 Absatz 2 die Fahrerlaubnis während eines mindestens sechsmonatigen Aufenthalts erworben haben, - 3.
denen die Fahrerlaubnis im Inland vorläufig oder rechtskräftig von einem Gericht oder sofort vollziehbar oder bestandskräftig von einer Verwaltungsbehörde entzogen worden ist, denen die Fahrerlaubnis bestandskräftig versagt worden ist oder denen die Fahrerlaubnis nur deshalb nicht entzogen worden ist, weil sie zwischenzeitlich auf die Fahrerlaubnis verzichtet haben, - 4.
denen auf Grund einer rechtskräftigen gerichtlichen Entscheidung keine Fahrerlaubnis erteilt werden darf, - 5.
solange sie im Inland, in dem Staat, der die Fahrerlaubnis erteilt hatte, oder in dem Staat, in dem sie ihren ordentlichen Wohnsitz haben, einem Fahrverbot unterliegen oder der Führerschein nach § 94 der Strafprozessordnung beschlagnahmt, sichergestellt oder in Verwahrung genommen ist, - 6.
die zum Zeitpunkt des Erwerbs der ausländischen EU- oder EWR-Fahrerlaubnis Inhaber einer deutschen Fahrerlaubnis waren, - 7.
deren Fahrerlaubnis aufgrund einer Fahrerlaubnis eines Drittstaates, der nicht in der Anlage 11 aufgeführt ist, prüfungsfrei umgetauscht worden ist, oder deren Fahrerlaubnis aufgrund eines gefälschten Führerscheins eines Drittstaates erteilt wurde, - 8.
die zum Zeitpunkt der Erteilung einer Fahrerlaubnis eines Drittstaates, die in eine ausländische EU- oder EWR-Fahrerlaubnis umgetauscht worden ist, oder zum Zeitpunkt der Erteilung der EU- oder EWR-Fahrerlaubnis auf Grund einer Fahrerlaubnis eines Drittstaates ihren Wohnsitz im Inland hatten, es sei denn, dass sie die ausländische Erlaubnis zum Führen eines Kraftfahrzeuges als Studierende oder Schüler im Sinne des § 7 Absatz 2 in eine ausländische EU- oder EWR-Fahrerlaubnis während eines mindestens sechsmonatigen Aufenthalts umgetauscht haben, oder - 9.
die den Vorbesitz einer anderen Klasse voraussetzt, wenn die Fahrerlaubnis dieser Klasse nach den Nummern 1 bis 8 im Inland nicht zum Führen von Kraftfahrzeugen berechtigt.
In den Fällen des Satzes 1 kann die Behörde einen feststellenden Verwaltungsakt über die fehlende Berechtigung erlassen. Satz 1 Nummer 3 und 4 ist nur anzuwenden, wenn die dort genannten Maßnahmen im Fahreignungsregister eingetragen und nicht nach § 29 des Straßenverkehrsgesetzes getilgt sind. Satz 1 Nummer 9 gilt auch, wenn sich das Fehlen der Berechtigung nicht unmittelbar aus dem Führerschein ergibt. (5) Das Recht, von einer EU- oder EWR-Fahrerlaubnis nach einer der in Absatz 4 Nummer 3 und 4 genannten Entscheidungen im Inland Gebrauch zu machen, wird auf Antrag erteilt, wenn die Gründe für die Entziehung oder die Sperre nicht mehr bestehen. Absatz 4 Satz 3 sowie § 20 Absatz 1 und 3 gelten entsprechend. Fußnoten
§ 28 Abs. 2 Satz 1: IdF d. Art. 1 Nr. 13 Buchst. a DBuchst. aa V v. 16.4.2014 I 348 mWv 1.5.2014, d. Art. 1 Nr. 3 V v. 16.12.2014 I 2213 mWv 1.1.2015 u. d. Art. 1 Nr. 7 V v. 14.8.2017 I 3232 mWv 24.8.2017
§ 28 Abs. 2 Satz 3: IdF d. Art. 1 Nr. 13 Buchst. a DBuchst. bb V v. 16.4.2014 I 348 mWv 1.5.2014
§ 28 Abs. 2 Satz 3: IdF d. Art. 1 Nr. 15 Buchst. a V v. 7.1.2011 I 3 mWv 19.1.2013 u. Art. 1 Nr. 13 Buchst. a DBuchst. bb V v. 16.4.2014 I 348 mWv 1.5.2014
§ 28 Abs. 2: Früherer Satz 4 aufgeh. durch Art. 1 Nr. 15 Buchst. b V v. 7.1.2011 I 3 mWv 19.1.2013
§ 28 Abs. 3 Satz 3: IdF d. Art. 1 Nr. 15 V v. 21.12.2016 I 3083 mWv 28.12.2016
§ 28 Abs. 4 Satz 1 Nr. 4: IdF d. Art. 1 Nr. 7 Buchst. a DBuchst. aa V v. 17.12.2010 I 2279 mWv 1.1.2011
§ 28 Abs. 4 Satz 1 Nr. 5: IdF d. Art. 1 Nr. 7 Buchst. a DBuchst. bb V v. 17.12.2010 I 2279 mWv 1.1.2011 u. d. Art. 1 Nr. 8 Buchst. a V v. 26.6.2012 I 1394 mWv 30.6.2012
§ 28 Abs. 4 Satz 1 Nr. 6: Eingef. durch Art. 1 Nr. 7 Buchst. a DBuchst. cc V v. 17.12.2010 I 2279 mWv 1.1.2011; idF d. Art. 1 Nr. 8 Buchst. b V v. 26.6.2012 I 1394 mWv 30.6.2012
§ 28 Abs. 4 Satz 1 Nr. 7: Eingef. durch Art. 1 Nr. 8 Buchst. c V v. 26.6.2012 I 1394 mWv 30.6.2012; idF d. Art. 1 Nr. 4 V v. 10.1.1013 I 35 mWv 15.1.2013 u. d. Art. 1 Nr. 13 Buchst. b DBuchst. aa aaa V v. 16.4.2014 I 348 mWv 1.5.2014
§ 28 Abs. 4 Satz 1 Nr. 8: Eingef. durch Art. 1 Nr. 8 Buchst. c V v. 26.6.2012 I 1394 mWv 30.6.2012; idF d. Art. 1 Nr. 13 Buchst. b DBuchst. aa bbb V v. 16.4.2014 I 348 mWv 1.5.2014
§ 28 Abs. 4 Satz 1 Nr. 9: Eingef. durch Art. 1 Nr. 13 Buchst. b DBuchst. aa ccc V v. 16.4.2014 I 348 mWv 1.5.2014
§ 28 Abs. 4 Satz 2: IdF d. Art. 1 Nr. 13 Buchst. b DBuchst. bb V v. 16.4.2014 I 348 mWv 1.5.2014
§ 28 Abs. 4 Satz 3: IdF d. Art. 2 Nr. 3 V v. 5.11.2013 I 3920 mWv 1.5.2014
§ 28 Abs. 4 Satz 4: Eingef. durch Art. 1 Nr. 13 Buchst. b DBuchst. cc V v. 16.4.2014 I 348 mWv 1.5.2014
§ 28 Abs. 5 Satz 2: IdF d. Art. 1 Nr. 7 Buchst. b V v. 17.12.2010 I 2279 mWv 1.1.2011
Weitere Fassungen dieser Norm
§ 28 FeV, vom 21.12.2016, gültig ab 28.12.2016 bis 23.08.2017§ 28 FeV, vom 16.12.2014, gültig ab 01.01.2015 bis 27.12.2016§ 28 FeV, vom 05.11.2013, gültig ab 01.05.2014 bis (gegenstandslos)§ 28 FeV, vom 16.04.2014, gültig ab 01.05.2014 bis 31.12.2014§ 28 FeV, vom 07.01.2011, gültig ab 19.01.2013 bis (gegenstandslos)§ 28 FeV, vom 26.06.2012, gültig ab 19.01.2013 bis (gegenstandslos)§ 28 FeV, vom 10.01.2013, gültig ab 15.01.2013 bis 30.04.2014§ 28 FeV, vom 26.06.2012, gültig ab 30.06.2012 bis 18.01.2013§ 28 FeV, vom 17.12.2010, gültig ab 01.01.2011 bis 29.06.2012§ 28 FeV, vom 13.12.2010, gültig ab 18.12.2010 bis 31.12.2010 § 28 FeV wird von folgenden Dokumenten zitiert
Dieses Gesetz wurde von 13 Normen geändert
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