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Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch (V) - Gesetzliche Krankenversicherung - (Artikel 1 des Gesetzes v. 20. Dezember 1988, BGBl. I S. 2477) § 111 Versorgungsverträge mit Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen (1) Die Krankenkassen dürfen medizinische Leistungen zur Vorsorge ( § 23 Abs. 4) oder Leistungen zur medizinischen Rehabilitation einschließlich der Anschlußheilbehandlung ( § 40), die eine stationäre Behandlung, aber keine Krankenhausbehandlung erfordern, nur in Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen erbringen lassen, mit denen ein Versorgungsvertrag nach Absatz 2 besteht; für pflegende Angehörige dürfen die Krankenkassen diese Leistungen auch in Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen erbringen lassen, mit denen ein Vertrag nach § 111a besteht. (2) Die Landesverbände der Krankenkassen und die Ersatzkassen gemeinsam schließen mit Wirkung für ihre Mitgliedskassen einheitliche Versorgungsverträge über die Durchführung der in Absatz 1 genannten Leistungen mit Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen, die - 1.
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für eine bedarfsgerechte, leistungsfähige und wirtschaftliche Versorgung der Versicherten ihrer Mitgliedskassen mit stationären medizinischen Leistungen zur Vorsorge oder Leistungen zur medizinischen Rehabilitation einschließlich der Anschlußheilbehandlung notwendig sind. § 109 Abs. 1 Satz 1 gilt entsprechend. Die Landesverbände der Krankenkassen eines anderen Bundeslandes und die Ersatzkassen können einem nach Satz 1 geschlossenen Versorgungsvertrag beitreten, soweit für die Behandlung der Versicherten ihrer Mitgliedskassen in der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung ein Bedarf besteht. Absatz 5 Satz 7 und 8 gilt entsprechend. (3) Bei Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen, die vor dem 1. Januar 1989 stationäre medizinische Leistungen für die Krankenkassen erbracht haben, gilt ein Versorgungsvertrag in dem Umfang der in den Jahren 1986 bis 1988 erbrachten Leistungen als abgeschlossen. Satz 1 gilt nicht, wenn die Einrichtung die Anforderungen nach Absatz 2 Satz 1 nicht erfüllt und die zuständigen Landesverbände der Krankenkassen und die Ersatzkassen gemeinsam dies bis zum 30. Juni 1989 gegenüber dem Träger der Einrichtung schriftlich geltend machen. Satz 1 gilt bis zum 31. Dezember 2025. (4) Mit dem Versorgungsvertrag wird die Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung für die Dauer des Vertrages zur Versorgung der Versicherten mit stationären medizinischen Leistungen zur Vorsorge oder Rehabilitation zugelassen. Der Versorgungsvertrag kann von den Landesverbänden der Krankenkassen und den Ersatzkassen gemeinsam mit einer Frist von einem Jahr gekündigt werden, wenn die Voraussetzungen für seinen Abschluß nach Absatz 2 Satz 1 nicht mehr gegeben sind. Mit der für die Krankenhausplanung zuständigen Landesbehörde ist Einvernehmen über Abschluß und Kündigung des Versorgungsvertrags anzustreben. (5) Die Vergütungen für die in Absatz 1 genannten Leistungen werden zwischen den Krankenkassen und den Trägern der zugelassenen Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen vereinbart. Für Vereinbarungen nach Satz 1 gilt § 71 nicht. Die Bezahlung von Gehältern bis zur Höhe tarifvertraglicher Vergütungen sowie entsprechender Vergütungen nach kirchlichen Arbeitsrechtsregelungen kann nicht als unwirtschaftlich abgelehnt werden. Auf Verlangen der Krankenkasse ist die Zahlung dieser Vergütungen nachzuweisen. Sofern der Deutsche Bundestag nach § 5 Absatz 1 Satz 1 des Infektionsschutzgesetzes eine epidemische Lage von nationaler Tragweite festgestellt hat, haben die Vertragsparteien die Vereinbarungen für den Zeitraum, der am Tag der Feststellung durch den Deutschen Bundestag beginnt und am Tag der Aufhebung der Feststellung, spätestens jedoch mit Ablauf des 7. April 2023 endet, an diese Sondersituation anzupassen, um die Leistungsfähigkeit der Einrichtungen bei wirtschaftlicher Betriebsführung zu gewährleisten. Kommt eine Vereinbarung innerhalb von zwei Monaten, nachdem eine Vertragspartei nach Satz 1 schriftlich zur Aufnahme von Verhandlungen aufgefordert hat, nicht oder teilweise nicht zustande, wird ihr Inhalt auf Antrag einer Vertragspartei durch die Landesschiedsstelle nach § 111b festgesetzt. Die Landesschiedsstelle ist dabei an die für die Vertragsparteien geltenden Rechtsvorschriften gebunden. (6) Soweit eine wirtschaftlich und organisatorisch selbständige, gebietsärztlich geleitete Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung an einem zugelassenen Krankenhaus die Anforderungen des Absatzes 2 Satz 1 erfüllt, gelten im übrigen die Absätze 1 bis 5. (7) Der Spitzenverband Bund der Krankenkassen und die für die Erbringer von Leistungen zur medizinischen Rehabilitation maßgeblichen Verbände auf Bundesebene vereinbaren unter Berücksichtigung der Richtlinien nach § 92 Absatz 1 Satz 2 Nummer 8 in Rahmenempfehlungen - 1.
das Nähere zu Inhalt, Umfang und Qualität der Leistungen nach Absatz 1, - 2.
Grundsätze einer leistungsgerechten Vergütung und ihrer Strukturen sowie bis zum 31. Dezember 2022 Grundsätze für Vereinbarungen nach Absatz 5 Satz 5 und - 3.
die Anforderungen an das Nachweisverfahren nach Absatz 5 Satz 4.
Vereinbarungen nach § 137d Absatz 1 bleiben unberührt. Die Inhalte der Rahmenempfehlungen sind den Versorgungsverträgen nach Absatz 2 und den Vergütungsverträgen nach Absatz 5 zugrunde zu legen. Kommen Rahmenempfehlungen ganz oder teilweise nicht zustande, können die Rahmenempfehlungspartner die Schiedsstelle nach § 111b Absatz 6 anrufen. Sie setzt innerhalb von drei Monaten den Rahmenempfehlungsinhalt fest. Fußnoten
§ 111 Überschrift: IdF d. Art. 1 Nr. 2b Buchst. a G v. 22.12.2020 I 3299 mWv 1.1.2021 u. d. Art. 2 Nr. 1d Buchst. a G v. 16.9.2022 I 1454 mWv 24.9.2022
§ 111 Abs. 1: IdF d. Art. 5 Nr. 24 nach Maßgabe d. Art. 67 G v. 19.6.2001 I 1046 mWv 1.7.2001 u. d. Art. 3 Nr. 14 G v. 23.10.2012 I 2246 mWv 30.10.2012
§ 111 Abs. 2 Satz 1 Eingangssatz: IdF d. Art. 1 Nr. 76 Buchst. a G v. 26.3.2007 I 378 mWv 1.7.2008
§ 111 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2: IdF d. Art. 1 Nr. 66 Buchst. a G v. 21.12.1992 I 2266 mWv 1.1.1993 u. d. Art. 5 Nr. 24 nach Maßgabe d. Art. 67 G v. 19.6.2001 I 1046 mWv 1.7.2001
§ 111 Abs. 2 Satz 3: IdF d. Art. 1 Nr. 76 Buchst. a G v. 26.3.2007 I 378 mWv 1.7.2008
§ 111 Abs. 2 Satz 4: Eingef. durch Art. 1 Nr. 10 Buchst. a G v. 23.10.2020 I 2220 mWv 29.10.2020; idF d. Art. 1 Nr. 31a Buchst. a G v. 11.7.2021 I 2754 mWv 20.7.2021
§ 111 Abs. 3 Satz 2: IdF d. Art. 1 Nr. 76 Buchst. b G v. 26.3.2007 I 378 mWv 1.7.2008
§ 111 Abs. 3 Satz 3: Eingef. durch Art. 1 Nr. 31a Buchst. b G v. 11.7.2021 I 2754 mWv 20.7.2021
§ 111 Abs. 4 Satz 2: IdF d. Art. 1 Nr. 76 Buchst. c G v. 26.3.2007 I 378 mWv 1.7.2008
§ 111 Abs. 4 Satz 3: IdF d. Art. 1 Nr. 66 Buchst. b G v. 21.12.1992 I 2266 mWv 1.1.1993
§ 111 Abs. 5 Satz 2 bis 4: Eingef. durch Art. 1 Nr. 10 Buchst. b G v. 23.10.2020 I 2220 mWv 29.10.2020
§ 111 Abs. 5 Satz 5: IdF d. Art. 2 Nr. 1d Buchst. b DBuchst. aa G v. 16.9.2022 I 1454 mWv 24.9.2022
§ 111 Abs. 5 Satz 6 u. 7 (früher Abs. 5 Satz 7 u. 8): Eingef. durch Art. 3 Nr. 2 G v. 28.7.2011 I 1622 mWv 4.8.2011; früher Abs. 5 Satz 2 u. 3 jetzt Abs. 5 Satz 5 u. 6 gem. Art. 1 Nr. 10 Buchst. b G v. 23.10.2020 I 2220 mWv 29.10.2020; früher Abs. 5 Satz 5 u. 6 jetzt Abs. 5 Satz 7 u. 8 gem. Art. 1 Nr. 2b Buchst. b G v. 22.12.2020 I 3299 mWv 1.1.2021; früherer Abs. 5 Satz 6 aufgeh., früherer Abs. 5 Satz 7 u. 8 jetzt Abs. 5 Satz 6 u. 7 gem. Art. 2 Nr. 1d Buchst. b DBuchst. bb G v. 16.9.2022 I 1454 mWv 24.9.2022
§ 111 Abs. 7: Eingef. durch Art. 1 Nr. 10 Buchst. c G v. 23.10.2020 I 2220 mWv 29.10.2020
§ 111 Abs. 7 Satz 1 Nr. 2: IdF d. Art. 2 Nr. 1d Buchst. c G v. 16.9.2022 I 1454 mWv 24.9.2022
Weitere Fassungen dieser Norm
§ 111 SGB 5, vom 18.03.2022, gültig ab 19.03.2022 bis 23.09.2022§ 111 SGB 5, vom 22.11.2021, gültig ab 01.01.2022 bis 18.03.2022§ 111 SGB 5, vom 11.07.2021, gültig ab 20.07.2021 bis 31.12.2021§ 111 SGB 5, vom 22.12.2020, gültig ab 01.01.2021 bis 19.07.2021§ 111 SGB 5, vom 23.10.2020, gültig ab 29.10.2020 bis 31.12.2020§ 111 SGB 5, vom 23.10.2012, gültig ab 30.10.2012 bis 28.10.2020§ 111 SGB 5, vom 28.07.2011, gültig ab 04.08.2011 bis 29.10.2012§ 111 SGB 5, vom 26.03.2007, gültig ab 01.07.2008 bis 03.08.2011§ 111 SGB 5, vom 19.06.2001, gültig ab 01.07.2001 bis 30.06.2008§ 111 SGB 5, vom 21.12.1992, gültig ab 01.01.1993 bis 30.06.2001§ 111 SGB 5, vom 20.12.1988, gültig ab 01.01.1989 bis 31.12.1992 § 111 SGB 5 wird von folgenden Dokumenten zitiert
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