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Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch (V) - Gesetzliche Krankenversicherung - (Artikel 1 des Gesetzes v. 20. Dezember 1988, BGBl. I S. 2477) § 45 Krankengeld bei Erkrankung des Kindes (1) Versicherte haben Anspruch auf Krankengeld, wenn es nach ärztlichem Zeugnis erforderlich ist, daß sie zur Beaufsichtigung, Betreuung oder Pflege ihres erkrankten und versicherten Kindes der Arbeit fernbleiben, eine andere in ihrem Haushalt lebende Person das Kind nicht beaufsichtigen, betreuen oder pflegen kann und das Kind das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet hat oder behindert und auf Hilfe angewiesen ist. § 10 Abs. 4 und § 44 Absatz 2 gelten. (2) Anspruch auf Krankengeld nach Absatz 1 besteht in jedem Kalenderjahr für jedes Kind längstens für 10 Arbeitstage, für alleinerziehende Versicherte längstens für 20 Arbeitstage. Der Anspruch nach Satz 1 besteht für Versicherte für nicht mehr als 25 Arbeitstage, für alleinerziehende Versicherte für nicht mehr als 50 Arbeitstage je Kalenderjahr. Das Krankengeld nach Absatz 1 beträgt 90 Prozent des ausgefallenen Nettoarbeitsentgelts aus beitragspflichtigem Arbeitsentgelt der Versicherten, bei Bezug von beitragspflichtigem einmalig gezahltem Arbeitsentgelt ( § 23a des Vierten Buches) in den der Freistellung von Arbeitsleistung nach Absatz 3 vorangegangenen zwölf Kalendermonaten 100 Prozent des ausgefallenen Nettoarbeitsentgelts aus beitragspflichtigem Arbeitsentgelt; es darf 70 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze nach § 223 Absatz 3 nicht überschreiten. Erfolgt die Berechnung des Krankengeldes nach Absatz 1 aus Arbeitseinkommen, beträgt dies 70 Prozent des erzielten regelmäßigen Arbeitseinkommens, soweit es der Beitragsberechnung unterliegt. § 47 Absatz 1 Satz 6 bis 8 und Absatz 4 Satz 3 bis 5 gilt entsprechend. (2a) Abweichend von Absatz 2 Satz 1 besteht der Anspruch auf Krankengeld nach Absatz 1 für das Jahr 2023 für jedes Kind längstens für 30 Arbeitstage, für alleinerziehende Versicherte längstens für 60 Arbeitstage. Der Anspruch nach Satz 1 besteht für Versicherte für nicht mehr als 65 Arbeitstage, für alleinerziehende Versicherte für nicht mehr als 130 Arbeitstage. Der Anspruch nach Absatz 1 besteht bis zum Ablauf des 7. April 2023 auch dann, wenn Einrichtungen zur Betreuung von Kindern, Schulen oder Einrichtungen für Menschen mit Behinderung zur Verhinderung der Verbreitung von Infektionen oder übertragbaren Krankheiten aufgrund des Infektionsschutzgesetzes vorübergehend geschlossen werden oder deren Betreten, auch aufgrund einer Absonderung, untersagt wird, oder wenn von der zuständigen Behörde aus Gründen des Infektionsschutzes Schul- oder Betriebsferien angeordnet oder verlängert werden, die Präsenzpflicht in einer Schule aufgehoben oder der Zugang zum Kinderbetreuungsangebot eingeschränkt wird oder das Kind aufgrund einer behördlichen Empfehlung die Einrichtung nicht besucht. Die Schließung der Schule, der Einrichtung zur Betreuung von Kindern oder der Einrichtung für Menschen mit Behinderung, das Betretungsverbot, die Verlängerung der Schul- oder Betriebsferien, die Aussetzung der Präsenzpflicht in einer Schule, die Einschränkung des Zugangs zum Kinderbetreuungsangebot oder das Vorliegen einer behördlichen Empfehlung, vom Besuch der Einrichtung abzusehen, ist der Krankenkasse auf geeignete Weise nachzuweisen; die Krankenkasse kann die Vorlage einer Bescheinigung der Einrichtung oder der Schule verlangen. (2b) Für die Zeit des Bezugs von Krankengeld nach Absatz 1 in Verbindung mit Absatz 2a Satz 3 ruht für beide Elternteile der Anspruch nach § 56 Absatz 1a des Infektionsschutzgesetzes. (3) Versicherte mit Anspruch auf Krankengeld nach Absatz 1 haben für die Dauer dieses Anspruchs gegen ihren Arbeitgeber Anspruch auf unbezahlte Freistellung von der Arbeitsleistung, soweit nicht aus dem gleichen Grund Anspruch auf bezahlte Freistellung besteht. Wird der Freistellungsanspruch nach Satz 1 geltend gemacht, bevor die Krankenkasse ihre Leistungsverpflichtung nach Absatz 1 anerkannt hat, und sind die Voraussetzungen dafür nicht erfüllt, ist der Arbeitgeber berechtigt, die gewährte Freistellung von der Arbeitsleistung auf einen späteren Freistellungsanspruch zur Beaufsichtigung, Betreuung oder Pflege eines erkrankten Kindes anzurechnen. Der Freistellungsanspruch nach Satz 1 kann nicht durch Vertrag ausgeschlossen oder beschränkt werden. (4) Versicherte haben ferner Anspruch auf Krankengeld, wenn sie zur Beaufsichtigung, Betreuung oder Pflege ihres erkrankten und versicherten Kindes der Arbeit fernbleiben, sofern das Kind das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet hat oder behindert und auf Hilfe angewiesen ist und nach ärztlichem Zeugnis an einer Erkrankung leidet, - a)
die progredient verläuft und bereits ein weit fortgeschrittenes Stadium erreicht hat, - b)
bei der eine Heilung ausgeschlossen und eine palliativmedizinische Behandlung notwendig oder von einem Elternteil erwünscht ist und - c)
die lediglich eine begrenzte Lebenserwartung von Wochen oder wenigen Monaten erwarten lässt.
Der Anspruch besteht nur für ein Elternteil. Absatz 1 Satz 2, Absatz 3 und § 47 gelten entsprechend. (5) Anspruch auf unbezahlte Freistellung nach den Absätzen 3 und 4 haben auch Arbeitnehmer, die nicht Versicherte mit Anspruch auf Krankengeld nach Absatz 1 sind. Fußnoten
§ 45 Abs. 1 Satz 1: IdF d. Art. 1 Nr. 13 Buchst. a G v. 20.12.1991 I 2325 mWv 1.1.1992 u. d. Art. 5 Nr. 15 nach Maßgabe d. Art. 67 G v. 19.6.2001 I 1046 mWv 1.7.2001
§ 45 Abs. 1 Satz 2: IdF d. Art. 15 Nr. 1a G v. 17.7.2009 I 1990 mWv 1.8.2009
§ 45 Abs. 2: IdF d. Art. 1 Nr. 13 Buchst. b G v. 20.12.1991 I 2325 mWv 1.1.1992
§ 45 Abs. 2 Satz 3 bis 5: Eingef. durch Art. 5 Nr. 2 Buchst. a G v. 23.12.2014 I 2462 mWv 1.1.2015
§ 45: Abs. 2a u. 2b: Früherer Abs. 2a u. 2b aufgeh. durch Art. 6 G v. 22.11.2021 I 4906 mWv 1.1.2023; jetziger Abs. 2a u. 2b eingef. durch Art. 2 Nr. 1a G v. 16.9.2022 I 1454 mWv 1.1.2023
§ 45 Abs. 4: Eingef. durch Art. 1 G v. 26.7.2002 I 2872 mWv 1.8.2002
§ 45 Abs. 4 Satz 3: IdF d. Art. 5 Nr. 2 Buchst. b G v. 23.12.2014 I 2462 mWv 1.1.2015
§ 45 Abs. 5: Eingef. durch Art. 1 G v. 26.7.2002 I 2872 mWv 1.8.2002
Weitere Fassungen dieser Norm
§ 45 SGB 5, vom 22.11.2021, gültig ab 01.01.2023 bis (gegenstandslos)§ 45 SGB 5, vom 18.03.2022, gültig ab 01.01.2023 bis (gegenstandslos)§ 45 SGB 5, vom 16.09.2022, gültig ab 17.09.2022 bis 31.12.2022§ 45 SGB 5, vom 18.03.2022, gültig ab 19.03.2022 bis 16.09.2022§ 45 SGB 5, vom 18.01.2021, gültig ab 01.01.2022 bis (gegenstandslos)§ 45 SGB 5, vom 22.11.2021, gültig ab 01.01.2022 bis 18.03.2022§ 45 SGB 5, vom 18.01.2021, gültig ab 05.01.2021 bis (gegenstandslos)§ 45 SGB 5, vom 22.04.2021, gültig ab 05.01.2021 bis 31.12.2021§ 45 SGB 5, vom 23.10.2020, gültig ab 01.01.2021 bis 04.01.2021§ 45 SGB 5, vom 23.10.2020, gültig ab 29.10.2020 bis 31.12.2020§ 45 SGB 5, vom 23.12.2014, gültig ab 01.01.2015 bis 28.10.2020§ 45 SGB 5, vom 17.07.2009, gültig ab 01.08.2009 bis 31.12.2014§ 45 SGB 5, vom 26.07.2002, gültig ab 01.08.2002 bis 31.07.2009§ 45 SGB 5, vom 19.06.2001, gültig ab 01.07.2001 bis 31.07.2002§ 45 SGB 5, vom 20.12.1991, gültig ab 01.01.1992 bis 30.06.2001§ 45 SGB 5, vom 20.12.1988, gültig ab 01.01.1989 bis 31.12.1991 § 45 SGB 5 wird von folgenden Dokumenten zitiert
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